Vor und um Ulm
Eintrag vom 08.05.2018
Strecke anzeigen
Entfernung (Luftlinie): 41,57 km
Max. Höhenunterschied: 162 m
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Entfernung (Luftlinie): 41,57 km
Max. Höhenunterschied: 162 m
War das ein schöner Tag heute. Das Wetter war traumhaft, man hatte eine unbeschreibliche Fernsicht. Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen und die Luft war gänzlich klar.

In Niederstotzingen kehrte ich zum Mittagessen ein. Es gab Maultaschensuppe und dazu - wie immer - ein großes Radler. Die Wirtin war sehr neugierig und so sind wir ins Plaudern gekommen. Sie meinte, wo denn mein Rucksack sei und ich zeigte auf das ein paar Meter weiter abgestellte Rad. Ihr wäre fast die Kippe aus dem Mund gefallen, als sie den kleinen Packesel sah.
Bis zum Campingplatz in Rammingen waren es nur noch 6km, also ließ ich mir Zeit mit dem Radler, trank noch einen Kaffee und fuhr dann in aller Ruhe die letzten Kilometer des Tages und genoss die Landschaft.
Das Navi zeigte mir an, dass ich auf dem Campingplatz angekommen wäre... Das, was ich sah, entsprach im besten Fall einer Kiesgrube oder gar einem Steinbruch - in jedem Fall war es weit entfernt von einem Zeltplatz. Sanitäre Anlagen waren bis auf das Dixi keine zu entdecken. Die drei radlosen Wohnwagen aus Großvaters Zeiten am anderen Ende des Kraterfelds spiegelten perfekt die trostlose Stimmung um den umgekippten Tümpel in der Mitte der Steinwüste wider. Wer schon einmal die Fallout-Serie gespielt hat - dass Ödland ist ein treffender Vergleich. Als ich vor der Rezeption stand und dort auf einen randvoll gefüllten und der Größe eines Traktorreifens entsprechenden Aschenbecher blickte, drehte ich auf der Stelle um und suchte das Weite. Ich bedauere, dass ich kein Foto von diesem unwirklichen Ort gemacht habe, aber ich wollte nur schnellstmöglich von dort verschwinden, bevor sie mich sehen und zum Minenarbeiter versklaven.
Als ich mich wieder in sicherer Entfernung befand, stellte ich fest, dass der nächste Zeltplatz nur 10km entfernt war. Ein Glück habe ich mich für die Weiterfahrt entschieden, denn sonst wäre mir die beeindruckende Idylle auf dem Bayrisch - Baden-Württembergischen Grenzweg, der durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet führt, verwehrt geblieben.

Am Ziel angekommen, baute ich mein Nachtlager auf und wagte mich im Anschluss in den angrenzenden Mannessee, um mich abzukühlen. Dies war ob der niedrigen Temperatur des Wassers auch kein Problem.

Abends blieb noch genügend Zeit zum kochen, lesen und faulenzen in der Sonne. Trotz dessen, dass es auch heute wieder 54km Gesamtstrecke waren, fühle ich mich erstaunlich gut. Morgen geht es dann weiter nach Ulm.
